Die Martins- und Weihnachtsgans sind nicht nur köstliche Festtagsgerichte, sondern auch ein Stück deutsche Tradition. Doch wie wachsen die Tiere auf, und warum gibt es so große Preisunterschiede, insbesondere zu den im Supermarkt erhältlichen Gänsefleischimporten aus Polen und Ungarn?
In Deutschland ist die Freilandhaltung bei Gänsen weit verbreitet, was eine artgerechte Aufzucht ermöglicht. Jedoch stammt der überwiegende Teil des Gänsefleisches, das in deutschen Supermärkten angeboten wird, aus dem Ausland, vorrangig aus Osteuropa. Die preislichen Unterschiede sind erheblich, schon ab vier Euro pro Kilogramm sind tiefgefrorene Weihnachtsgänse erhältlich, die meisten Schnellmastgänse aus Intensivhaltung sind, auch als „Junggänsemast" bekannt.
Die Schnellmastgänse durchlaufen einen Mastprozess von nur zehn Wochen, bei dem sie mit hochkonzentriertem Kraftfutter auf Schlachtgewicht gebracht werden. Dies führt zu einem ungünstigen Fleisch-Fett-Verhältnis im Vergleich zu den üblichen Mastzeiten von Mittelmast (etwa 16 Wochen) oder Spätmast (mehr als 23 Wochen) in Deutschland.
Die Gänsemast in Deutschland ist jedoch keine einfache Aufgabe, besonders für Landwirte im Nebenerwerb. Um kostendeckend zu wirtschaften, benötigen deutsche Gänsemastbetriebe einen weit höheren Verkaufspreis als ihre Konkurrenz aus Osteuropa. Ein Mindestpreis von 10 bis 15 Euro pro Kilogramm für heimische Gänse ist keine Seltenheit, während Bio-Gänse sogar schnell 20 Euro oder mehr kosten können. Der höhere Preis spiegelt jedoch auch die längere Aufzuchtzeit wider, wodurch die Gänse in der Regel schwerer werden und bei der Schlachtung durchschnittlich fünf Kilogramm wiegen.
Ein besonderes Merkmal unserer Gänse aus Ibach ist die persönliche Beziehung zu unseren Lieferanten. Wir kennen ihre Betriebe persönlich und besuchen sie regelmäßig. Dies stellt sicher, dass nicht nur die Qualität der Gänse stimmt, sondern auch die Werte, für die WÄLDER:Genuss steht. Die Bauern in Ibach legen nicht nur Wert auf eine nachhaltige Landwirtschaft, sondern auch auf das Wohlbefinden der Tiere.
Für Verbraucher, die Wert auf tiergerechte Haltung legen, ist es ratsam, auf die Bezeichnungen „Freilandhaltung" und „bäuerliche Freilandhaltung" zu achten oder gleich zu Bio-Gänsen zu greifen. Diese Haltungsformen sind gesetzlich definiert und garantieren, dass die Tiere ausreichend Auslauf haben.
Gänse aus dem Schwarzwald repräsentieren somit nicht nur einen kulinarischen Genuss, sondern auch eine Verpflichtung zur Tradition, Qualität und tiergerechten Haltung. Der höhere Preis für diese heimischen Produkte spiegelt nicht nur die Kosten der Bauern wider, sondern auch den Beitrag zum Tierschutz und zur Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft. Ein bewusster Kauf von Gänsefleisch aus dem Schwarzwald wird somit zu einem Beitrag für eine gesunde Tradition und eine nachhaltige Zukunft, gestärkt durch die persönliche Verbindung zu unseren verlässlichen Lieferanten.